Die Trump-Administration hat am 3. Mai 2025 neue Zölle auf importierte Autoteile eingeführt. Diese Maßnahme ist Teil der Handelspolitik, die amerikanische Hersteller schützen und die Produktion ins Inland zurückholen soll. Die neuen Regelungen betreffen verschiedene Komponenten, von Antriebsteilen bis hin zu Sitzen und Airbags. Automobilhersteller haben jedoch einige Zugeständnisse erhalten, die die Auswirkungen der ursprünglich geplanten pauschalen 25%-Zölle abmildern.
Die grundlegende Struktur der neuen Autozölle
Die neuen Zollbestimmungen beinhalten einen 25%-Zoll auf importierte Autoteile, allerdings mit wichtigen Ausnahmen. Die Trump-Regierung hat ein « Destacking »-Verfahren eingeführt, das verhindert, dass sich Zölle auf bereits verzollte Teile stapeln. Konkret bedeutet dies: Wenn ein Automobilhersteller Stahlteile wie Karosserieteile importiert, muss er nicht sowohl den 25%-Zoll auf ausländische Teile als auch die 25%-Abgabe auf den Wert des aus dem Ausland bezogenen Stahls zahlen.
Die Hersteller zahlen stattdessen nur den jeweils höchsten anwendbaren Zoll einmal. In den meisten Fällen wäre das nur der Zoll auf ausländische Teile. Diese Regelung gilt rückwirkend, was bedeutet, dass Automobilhersteller für bereits gezahlte Zölle möglicherweise Erstattungen erhalten können.
Eine weitere bedeutende Ausnahme: Teile, die in Mexiko oder Kanada hergestellt werden und den Anforderungen des Freihandelsabkommens USMCA (United States-Mexico-Canada Agreement) entsprechen, werden nicht mit dem 25%-Zoll belegt. Dies ist eine erhebliche Erleichterung für die nordamerikanische Lieferkette der Automobilindustrie.
Übergangsregelungen und Erstattungssystem
Die Automobilhersteller haben intensiv Lobbyarbeit betrieben und argumentiert, dass bestimmte Teile, wie etwa Kabelbäume, nicht kurzfristig in die USA verlagert werden können. Die Regierung hat diese Bedenken berücksichtigt und ein gestaffeltes System mit Zollerstattungen eingerichtet, solange die Fahrzeuge in den USA montiert werden.
Nach den neuen Regeln erhalten die Automobilhersteller Erstattungen für Zölle auf ausländische Autoteile bis zu einem Betrag, der 3,75% des Wertes eines in den USA hergestellten Autos für ein Jahr entspricht. Im zweiten Jahr sinkt dieser Wert auf 2,5%, bevor die Regelung ausläuft. Die 3,75%-Berechnung ergibt sich aus der Multiplikation von 15% – dem Prozentsatz ausländischer Teile, die laut Herstellern Zeit für die Ersetzung benötigen – mit dem 25%-Zoll auf ausländische Autoteile.
Die Übergangsregelung im Überblick:
| Zeitraum | Erstattungssatz | Berechnungsgrundlage |
|---|---|---|
| 1. Jahr | 3,75% | 15% nicht ersetzbarer Teile × 25% Zoll |
| 2. Jahr | 2,5% | 10% nicht ersetzbarer Teile × 25% Zoll |
| Nach 2 Jahren | 0% | Keine Erstattung mehr |
Diese Änderungen sollen den Automobilherstellern mehr Zeit geben, ihre Lieferkette in die USA zu verlagern, ihre Anlagen zu erweitern und mehr amerikanische Arbeitnehmer einzustellen. Das Handelsministerium betrachtet dies als einen Weg, um den Übergang zu einer stärker inlandsorientierten Produktion zu erleichtern.
Finanzielle Auswirkungen auf die Automobilindustrie
Die neuen Zölle stellen trotz der Ausnahmen eine erhebliche finanzielle Belastung für die Automobilhersteller dar. General Motors hat bekannt gegeben, dass die Zölle zu einem Verlust von 4 bis 5 Milliarden Dollar beim bereinigten EBIT-Gewinn (Earnings Before Interest and Taxes) für das Gesamtjahr führen werden. Davon entfallen etwa 2 Milliarden Dollar auf den Import von Fahrzeugen in die USA und der Rest auf Importe von Autoteilen.
CFO Paul Jacobson von GM erklärte, dass die neue Zollausgleichsregelung « sehr hilfreich » sein werde, aber die Belastung durch nicht-USMCA-konforme Teile nicht vollständig aufheben könne. Der Konkurrent Stellantis hat seine Gewinnprognose für das ganze Jahr aufgrund der « zollbedingten Unsicherheiten » komplett zurückgezogen.
Reaktionen der großen Autohersteller:
- General Motors: Erwartet Zollbelastung von 4-5 Milliarden Dollar
- Stellantis: Hat die Gewinnprognose komplett zurückgezogen
- Ford: CEO Jim Farley zeigte sich trotz früherer Kritik an Trumps Zollpolitik versöhnlich
- Die « Big Three »: Begrüßen die Zugeständnisse, kämpfen aber weiterhin mit der Zollbelastung
Langfristige Strategie und Umstrukturierung der Lieferketten
Die neuen Zollbestimmungen sind eindeutig darauf ausgerichtet, die Produktion von Autoteilen in die USA zurückzuholen. Mit dem gestaffelten Ansatz erkennt die Regierung an, dass eine vollständige Umstellung Zeit benötigt, erwartet aber dennoch, dass die Hersteller innerhalb von zwei Jahren ihre Abhängigkeit von ausländischen Teilen deutlich reduzieren.
Ford-CEO Jim Farley, der zuvor die Zollpolitik von Trump kritisiert hatte, äußerte sich nach den begrenzten Erleichterungen für Autoteile versöhnlicher: « Ford begrüßt und schätzt diese Entscheidungen von Präsident Trump, die dazu beitragen werden, die Auswirkungen von Zöllen auf Automobilhersteller, Zulieferer und Verbraucher abzumildern. Wir werden weiterhin eng mit der Regierung zusammenarbeiten, um die Vision des Präsidenten für eine gesunde und wachsende Automobilindustrie in Amerika zu unterstützen. »
Die Automobilhersteller stehen nun vor der Herausforderung, ihre Lieferketten zu überdenken und möglicherweise umzustrukturieren. Dies könnte zu erhöhten Investitionen in US-Produktionsanlagen führen, was zwar kurzfristig teuer ist, aber langfristig die Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern reduzieren könnte. Die Frage bleibt, inwieweit diese Umstrukturierung die Verbraucherpreise für Fahrzeuge in den USA beeinflussen wird.
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