BYD, BMW und andere ausländische Autoaktien fallen aufgrund von Trumps Zollängsten

BYD, BMW und andere ausländische Autoaktien fallen aufgrund von Trumps Zollängsten

Die Ankündigung von Donald Trump, im Falle seiner Wiederwahl als US-Präsident drastische Zollerhöhungen auf importierte Fahrzeuge einzuführen, hat die Aktienmärkte erschüttert. Ausländische Automobilhersteller, insbesondere aus China und Deutschland, verzeichneten am Mittwoch erhebliche Kursverluste. Diese Entwicklung spiegelt die wachsende Besorgnis der Investoren über mögliche Handelskonflikte und deren Auswirkungen auf die globale Automobilindustrie wider.

Auswirkungen auf europäische und chinesische Autobauer

Die Ankündigung Trumps hatte unmittelbare Folgen für die Aktienkurse namhafter Automobilhersteller. Besonders betroffen waren :

  • BMW und Mercedes-Benz : Kursverluste von etwa 6,5%
  • Porsche : Rückgang um 4,9%
  • Volkswagen : Einbußen von 4,3%
  • Chinesische Hersteller wie Li Auto und Nio : Verluste von 3,3% bzw. 5,3%
  • BYD : Rückgang von 4,5% bei den OTC-Aktien

Diese signifikanten Kurseinbrüche verdeutlichen die Nervosität der Anleger angesichts der potenziellen Handelshemmnisse. Trumps wiederholte Äußerungen über mögliche Zollerhöhungen auf Fahrzeuge aus China, Europa und Mexiko haben die Unsicherheit am Markt verstärkt. Viele europäische Hersteller betreiben Produktionsstätten in Mexiko, was sie besonders anfällig für solche Maßnahmen macht.

Japanische Autobauer und ihre Reaktionen

Auch japanische Automobilhersteller blieben von den Turbulenzen nicht verschont. Toyota Motor und Honda Motor verzeichneten am Mittwoch ebenfalls Kursbewegungen :

Unternehmen Kursveränderung
Toyota Motor +0,5%
Honda Motor -8%

Honda Executive Vice President Shinji Aoyama warnte vor erhöhten Kosten für die Unternehmensaktivitäten bei steigenden Zöllen. Er betonte die Bedeutung der mexikanischen Produktion für Honda :

  1. Jährliche Produktion von etwa 200.000 Fahrzeugen in Mexiko
  2. Export von rund 160.000 dieser Fahrzeuge in die USA

Aoyama deutete an, dass Honda im Falle von Zollerhöhungen möglicherweise die Produktion an Standorte verlagern würde, die nicht von US-Zöllen betroffen sind. Diese Überlegungen zeigen die potenziellen Auswirkungen der angekündigten Handelspolitik auf globale Produktionsstrategien.

Trumps Zollpläne und ihre Implikationen

Donald Trump hat während seiner Kampagne mehrere weitreichende Ankündigungen bezüglich Zöllen gemacht. Besonders bemerkenswert ist sein Vorschlag, eine Abgabe von über 200% auf importierte Fahrzeuge aus Mexiko zu erheben. Diese drastische Maßnahme zielt darauf ab, die Produktion in die USA zurückzuholen und die heimische Automobilindustrie zu stärken.

Trump kritisiert insbesondere die Pläne chinesischer Hersteller wie BYD, Fabriken in Mexiko zu errichten, um von dort aus Fahrzeuge in die USA zu exportieren. Er argumentiert : « Sie denken, sie können ihre Autos [in Mexiko] herstellen und über unsere Grenze verkaufen, ohne dass wir Steuern erheben. Ich sage Ihnen jetzt – ich werde einen Zoll von 200% erheben, was bedeutet, dass sie in den Vereinigten Staaten unverkäuflich sind. »

Diese Rhetorik hat erhebliche Auswirkungen auf die Investitionsentscheidungen und Strategien der Automobilhersteller. Viele Unternehmen haben im Rahmen des USMCA-Abkommens (ehemals NAFTA) ihre Produktion nach Mexiko verlagert, um von niedrigeren Kosten zu profitieren. Eine drastische Änderung der Handelsbedingungen könnte diese Geschäftsmodelle grundlegend in Frage stellen.

Analysten warnen vor Überreaktion

Trotz der markanten Ankündigungen Trumps mahnen Wall-Street-Analysten zur Vorsicht bei der Interpretation. Sie verweisen auf ähnliche Drohungen während Trumps erster Amtszeit, die letztendlich nicht in dem angekündigten Umfang umgesetzt wurden. Emmanuel Rosner von Wolfe Analytics kommentiert :

« Um es klar zu sagen : Wir erwarten keine aggressiven neuen Zölle in einer möglichen Trump-Administration (d.h. 100%+). Die Herausforderung für Investoren wird jedoch die Rhetorik sein, insbesondere mit der anstehenden Neuverhandlung des USMCA im Jahr 2026. »

John Murphy von BofA teilt diese Einschätzung und erwartet einen härteren Ansatz in Handels- und Zollfragen, glaubt jedoch, dass die tatsächlichen Politikänderungen milder ausfallen werden, um Geschäftsunterbrechungen zu minimieren. Diese Analysen deuten darauf hin, dass die aktuellen Marktreaktionen möglicherweise überzogen sind und nicht vollständig die wahrscheinlichen politischen Realitäten widerspiegeln.

hanna
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